Urologische Klinik
Städtisches Klinikum, Postfach 6280, 76042 Karlsruhe
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Merkblatt für Harnsteinpatienten Sehr geehrte/r Patient/in Die Bildung von Harnsteinen in der Niere oder im Harnleiter erfolgt bei zu hoher Übersättigung des Harns mit harn- steinbildenden Substanzen. Es kommt zur Ausfällung von Kristallen, die sich dann zu größeren Teilchen zusammen- fügen und weiter an Größe zunehmen. Dies kann mit einer Verdünnung des Harns durch eine gesteigerte Flüssig- keitszufuhr sowie einigen wenigen Maßnahmen bei der Ernährung weitgehend verhindert werden. Hierzu wollen wir Ihnen im Folgenden einige wichtige Informationen geben. 1. Harnsteinbildende Substanzen (lithogene Substanzen) sind: Calcium, Oxalsäure, Harnsäure und Phosphat, in seltenen Fällen auch Cystin.
Auf Seite 2 und in den Tabellen auf Seite 3 und 4 sind Nahrungsmittel und Getränke aufgeführt, die diese Substan- zen enthalten bzw. deren Ausscheidung im Urin erhöhen und somit zu unerwünscht hohen Konzentrationen führen können. 2. Substanzen, die die Steinbildung hindern (inhibitorische Substanzen) sind: Zitronensäure, Magnesium und einige hochmolekulare Verbindungen, die sich beim Stoffwechsel im Körper bilden. Eine gesteigerte Ausscheidung harnsteinbildender Substanzen und/oder eine verminderte Ausscheidung von die Steinbil- dung hindernden Substanzen kann ernährungsbedingt oder aber durch eine Stoffwechselstörung verursacht sein. Harninfekte können zur Phosphatsteinbildung führen (sog. Infektsteine) Wodurch kann das Risiko einer erneuten Harnsteinbildung deutlich ge- senkt werden? 1. Harnverdünnung Eine ausreichende Verdünnung des Harns wird erreicht, wenn innerhalb von 24 Stunden mindestens 2,0 bis 2,5 l Urin ausgeschieden werden. Um dies zu erreichen, muss mindestens etwa 2,5 bis 3,0 l Flüssigkeit, gleich- mäßig über den Tag verteilt und auch vor dem Schlafengehen, zugeführt werden. Außergewöhnliche Flüs- sigkeitsverluste des Körpers (bei Sauna, Sonnenbäder, Sport etc.) sollten unbedingt ausgeglichen werden. Ob der Harn ausreichend verdünnt ist, kann durch die Messung des spezifischen Gewichtes mit einer Spin- del(Urometer) oder einem Teststreifen, die Ihnen Ihr Urologe verschreiben kann und deren Handhabung er Ihnen sicherlich gerne erklären wird, leicht überprüft werden. Das spezifische Gewicht sollte möglichst unter 1,010g/cm3 liegen. Die Messung mit der Spindel oder dem Teststreifen ist einfach. Alleine durch die Harnverdünnung wird das Risiko zur Bildung von Harnsteinen deutlich gesenkt. Zusätzlich ist bei Berücksichtigung der Hinweise für Nahrungsmittel und Getränke (Seite 2) eine weitere Verringerung des Risikos einer erneuten Steinbildung möglich. 2. Medikamente a) Medikamente, die die Ausscheidung harnsteinbildender Substanzen im Urin herabsetzen (Senkung der Calciumausscheidung durch z.B. Thiazide oder Zitrate oder der Harnsäureausscheidung durch z.B. Allopurinol).
Prof. Dr. Martin Hansis, Dipl.-Kfm. Ulrich Meier
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b) Medikamente, die die Ausscheidung von Substanzen erhöhen, die die Harnsteinbildung hindern (z.B. Magnesium, Zitrate). Diese Medikamente können allein die Steinbildung nicht verhindern. Ihre Einnahme kann nicht, bis auf wenige Ausnahmen, die erste Maßnahme zur Verhinderung einer erneuten Harnsteinbildung (Metaphylaxe) sein.
3. Getränke Bei Calciumoxalat-, Harnsäure- und Cystinsteinen sind geeignet:
Quell- und Leitungswasser, Früchte-, Kräuter- und Harntees, verdünnte Säfte (außer schwarzem Johannisbeersaft). Mineralwasser (Analyse-Richtwerte): Calcium unter 200 mg/l (gilt nur für Calciumoxalat-Steine); Natrium möglichst unter 500mg/l; ein hoher Gehalt an Magnesium (mehr als 100 mg/l und an Hydrogencarbonat (HCO3) (möglichst über 1000 mg/l) sind vorteilhaft. Bei Magnesiumammoniumphosphat (Struvit)- und Calciumphosphat (Apatit, Brushit)-Steinen sind geeignet: Säuernde Getränke (z.B. schwarzer Johannisbeersaft, Preiselbeersaft), Quell- und Leitungswasser, Früchte und Kräutertees. Säuernde Mineralwasser (Analyse-Richtwerte): Geringer Bikarbonat (HCO3)-Gehalt (möglichst unter 600 mg/l), Na-trium unter 500 mg/l. Die Zufuhr von Zitrussäften (Orange, Zitrone, Grapefruit) sollte deutlich eingeschränkt werden (max. 1 bis 2 kleine Gläser pro Tag). Allgemein gilt für Harnsteinarten, dass alkoholische Getränke und auch Kaffee sowie schwarzer Tee, als Genussmittel und in mäßigen Mengen, getrunken werden können; sie sind jedoch allein kein Mittel zur Verdünnung des Harns. Der Genuss alkoholhaltigen Bieres z.B. kann in unerwünschter Weise die Zitratausscheidung senken und die Harnsäureausscheidung steigern. Die Zufuhr zuckerhaltiger Getränke sollte eingeschränkt werden. 4. Ernährung
Bezüglich der Ernährung ist folgendes zu beachten: Allgemein ist eine ausgewogene vitaminreiche und ballaststoffreiche Mischkost zu empfehlen. Übergewicht sollte abgebaut bzw. vermieden werden. Bei den nun folgenden Empfehlungen ist darauf hinzuweisen, dass ein bisheriger Überkonsum an den entsprechenden Nahrungsmitteln abgebaut und künftig punktuell hohe Belastung mit diesen Nahrungsmitteln vermieden wird. Die Zufuhr sollte in kleineren Mengen über den Tag erfolgen. Ein Verzicht auf diese Nahrungsmittel ist nicht notwendig. Süßigkeiten sollten nur in geringem Maße zugeführt werden, da eine reichliche Zufuhr von Zucker die Bildung von kalziumhaltigen Steinen begünstigt. Bei Calciumoxalat-Steinen Die Zufuhr oxalatreicher Nahrungsmittel sollte eingeschränkt werden (Rhabarber, Spinat, rote Bete, Kakaoprodukte, Nüsse, schwarzer Tee, siehe Tabellen auf Seite 3). Bei der Zufuhr von Calcium sollte eine punktuell hohe Belastung (zu einem Zeitpunkt) vermieden werden, (Zufuhr über den Tag verteilen); die tägliche Zufuhr von Calcium sollte etwa 800-1000 mg betragen und nicht wesentlich überschritten werden, wovon bei sonst normaler Mischkost (enthält ohne Milchprodukte ca. 500 mg Calcium) etwa 300-500 mg durch Milch und Milchprodukte gedeckt werden können (siehe Tabelle). Die tägliche Proteinzufuhr sollte 0,8 g pro kg Körpergewicht nicht überschreiten (Zufuhr purinreicher Nahrungsmittel einschränken, siehe Tabelle). Bei Calciumphosphat-Steinen und Magnesiumammoniumphosphat-Steinen
Hierbei sind keine speziellen diätetischen Empfehlungen zu beachten; sollte jedoch die Calciumausscheidung im Urin erhöht sein, gelten bzgl. der Calciumzufuhr die gleichen Empfehlungen wie bei den Calciumoxalat-Steinen. Bei Harnsäure-Steinen
Im Körper bildet sich Harnsäure hauptsächlich aus Purinen; aber auch die vermehrte Zufuhr alkoholischer Getränke führt zu einer gesteigerten Harnsäureausscheidung. Deshalb sollten Nahrungsmittel mit hohem und mittlerem Puringehalt (siehe Tabellen) und alkoholische Getränke nur in kleinen Mengen zugeführt werden. Für weitere Einzelheiten und Fragen stehen wir Ihnen während Ihres stationären Aufenthaltes und ansonsten Ihr Arzt gerne zur Verfügung. Calciumgehalt von Nahrungsmitteln Niedriger Calciumgehalt Mittlerer Calciumgehalt Hoher Calciumgehalt
Alle Angaben in mg/100 g (100 ml) verzehrbaren Anteils Oxalsäuregehalt von Nahrungsmitteln und Getränken Mittlerer Oxalsäuregehalt Hoher Oxalsäuregehalt Oxalsäuregehalt von Getränken
Angaben in 100 mg/100 g verzehrbaren Anteils Puringehalt von Nahrungsmitteln Niedriger Puringehalt Puringehalt
Innere Organe (Leber, Niere, Lunge, Hirn, Herz,
Mittlerer Puringehalt Hülsenfrüchte (Bohnen, Erbsen, Linsen)
Fisch (außer jenen mit hohem Puringehalt)
Quellen: Cremer, H.-D. u.a.: Die große Nährwerttabelle. Gräfe und Unzer Verlag München, Hesse A., J. Joost: Ratgeber für Harnsteinpatienten. Hippokrates Verlag 1985 Hodgkinson, A.: Oxalic acid in biology an medicine. Academic Press 1977, Souci, S.W., W. Fachmann, H. Kraut: Die Zusammensetzung der Lebensmittel, Nährwerttabellen
1981/1982, Wissenschaftliche Tabellen Ciba Geigy 1977
3018992 CARLYTENE 30 MG (MOXISYLYTE), 32 comprimés enrobes3019454 CELESTAMINE (bétaméthasone, dexchlorphéniramine), comprimés (B/30)3045411 GLYCO-THYMOLINE 55, solution buccale, 250 ml en flaconDIVERS stomato local (antiinfectieux ou antiseptiques)3051222 HYDERGINE 1 MG/ML (MESILATE DE DIHYDROERGOTOXINE), 1 Flacon de 50 ml avec mesurette graduée, solution buvable en gouttes,3054255 ISKE
Updating the Beers Criteria for Potentially Inappropriate Medication Use in Older Adults Results of a US Consensus Panel of Experts Donna M. Fick, PhD, RN; James W. Cooper, PhD, RPh; William E. Wade, PharmD, FASHP, FCCP;Jennifer L. Waller, PhD; J. Ross Maclean, MD; Mark H. Beers, MD Background: Medication toxic effects and drug- Results: This study identified 48 individual medica-