Wie können Patienten mit Multiplem Myelom die ärztliche Behandlung unterstützen? Heinz Gisslinger Univ. Klinik für Innere Medizin I Medizinische Universität Wien Abt. f. Hämatologie u. Hämostaseologie H. Gisslinger, MM Patientenseminar, April 2010Wichtigste Punkte in der Kooperation Patient - Arzt Die zielgerichtete Kommunikation Positive Grundeinstellung - Optimismus Ernährung?? Alternativmedizin? H. Gisslinger, MM Patientenseminar, April 2010Der zielgerichteten Kommunikation sollte in der Zusammenarbeit Arzt - Patient höchste Priorität gegeben werden (entsprechend den durch die Situation vorgegebenen Problempunkten)
¾ Klinische Symptome des multiplen Myeloms
¾ Wann soll mit der Behandlung begonnen werden?
¾ Art der möglichen Therapiemaßnahmen, klinische Studien
¾ Komplikationen der Therapiemaßnahmen
¾ Was ist zu tun? H. Gisslinger, MM Patientenseminar, April 2010
¾ Klinische Symptome des multiplen Myeloms
¾ Wann soll mit der Behandlung begonnen werden?
¾ Art der Therapiemaßnahmen, klinische Studien
¾ Komplikationen der Therapiemaßnahmen
¾ Was ist zu tun? H. Gisslinger, MM Patientenseminar, April 2010Knochenschmerzen: Verteilung der Häufigkeit der Osteolysen bei Patienten mit Multiplem Myelom H. Gisslinger, MM Patientenseminar, April 2010Klinische Symptome beim Multiplen Myelom die zu Behandlungskomplikationen führen können Infektanfälligkeit: B und T-Zell Defizienz mit Verringerung
normaler Immunglobuline oder generelle Verringerung der Leukozyten
Blutungsneigung: durch Thrombozytenmangel oder Störung
der Blutgerinnung aufgrund des Paraproteins im Serum
Nierenversagen: bedingt durch einen Flüssigkeitsmangel
(sog. Dehydrierung bei zu hohem Kalzium im Blut)
Neurologische Symptome: oft als Folge einer begleitenden
Amyloidose oder durch Kompression vonNervenaustrittsstellen an der Wirbelsäule
H. Gisslinger, MM Patientenseminar, April 2010
¾ Klinische Symptome des multiplen Myeloms
¾ Wann soll mit der Behandlung begonnen werden?
¾ Art der Therapiemaßnahmen, klinische Studien
¾ Komplikationen der Therapiemaßnahmen
¾ Was ist zu tun? H. Gisslinger, MM Patientenseminar, April 2010Wann soll eine Zuweisung zum Spezialisten erfolgen?
Æ Wann soll mit der Behandlung begonnen werden?
• Sofort beginnen
- bei symptomatischem MM
- Bei Patienten ohne klinischen Symptomen aber mit ersten Knochenschädigungen oder Niereninsuffiezienz
• Beobachtung
- Asymptomatisches Myelom H. Gisslinger, MM Patientenseminar, April 2010Anzeichen und Symptome = "CRAB"* (als Indikation für eine Behandlung) "C" Eröhter Kalziumspiegel
- Serumkalzium > 0,25 mmol/L über Normalwert oder > 2,75 mmol/L "R" Nierenfunktionsstörungen
- Kreatinin > 1,5 mg/dL (170 µmol/L) "A" Anämie
- Hämoglobin 2,0 g/dL unter Normalwert oder < 10 g/dL "B" Knochenerkrankungen
- Lytische Läsionen oder Osteoporose mit Kompressionsfrakturen (MRI oder CT zur genaueren Aufklärung) Weitere Komplikationen
- Symptomatische Hyperviskosität (übermäßgie Eiweißproduktion); Amyloidose, wiederauftretende Infektionen (> 2 Episoden innerh, von 12 Monaten) *CRAB (calcium level↑, renal insufficiency, anaemia, bone lesions) H. Gisslinger, MM Patientenseminar, April 2010
¾ Klinische Symptome des multiplen Myeloms
¾ Wann soll mit der Behandlung begonnen werden?
¾ Art der Therapiemaßnahmen, klinische Studien
¾ Komplikationen der Therapiemaßnahmen
¾ Was ist zu tun? H. Gisslinger, MM Patientenseminar, April 2010Therapiemaßnahmen und mögliche Therapie-Komplikationen Chemotherapeutika: Alkylierende Substanzen Zytopenien, SH-Schäden, (Alkeran, Endoxan) Infektanfälligkeit, Übelkeit Anthrazykline (Doxorubicin) Corticosteroide: Prednisolon, Dexamethason Infektanfälligkeit, Psychosen Strahlentherapie: lokale Hautschäden, Zytopenien, Übelkeit Immunmodulierende Therapien: Thalidomid Neuropathie, Neigung zur Obstipation, Thromboseneigung Lenalidomid (Revlimid) Thromboseneigung, (Neuropathie) Proteasomeninhibitor: Bortezomib (Velcade) Neuropathie, Thrombopenie (Blutungsneigung) Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Obstipation oder Durchfälle Bisphosophonate: z.B. Pamidronat oder Zoledronat Nierenversagen, Knochennekrose am Unterkiefer H. Gisslinger, MM Patientenseminar, April 2010Klinische Studien Vorteile: werden genauestens geplant und durch Sponsor und Behörden (Arzneimittelgesetz) überwacht ermöglichen frühzeitigen Zugang zu neuen Substanzen dem Patienten und dessen Krankheitsverlauf wird sehr grosse Aufmerksamkeit entgegengebracht - bessere Kommunikation ist gewährleistet Nachteile: etwas höheres Risiko (meist neue Therapiemaßnahmen) mehr Untersuchungen und Untersuchungstermine H. Gisslinger, MM Patientenseminar, April 2010
¾ Klinische Symptome des multiplen Myeloms
¾ Wann soll mit der Behandlung begonnen werden?
¾ Art der Therapiemaßnahmen, klinische Studien
¾ Komplikationen der Therapiemaßnahmen
¾ Was ist zu tun? H. Gisslinger, MM Patientenseminar, April 2010Alle Therapiemaßnahmen meist bei einem geringen ProzentsatzH. Gisslinger, MM Patientenseminar, April 2010Behandlungsmodalitäten von Kompliationen der Chemotherapie Zytopenie - Verringerung der Leukozytenzahl
bei Neutrophilenzahl < 0,5x109/LÆ stark erhöhte Infektanfälligkeit
Therapiemaßnahmen:
Empfehlung öffentliche Verkehrsmittel vermeiden
H. Gisslinger, MM Patientenseminar, April 2010Behandlungsmodalitäten von Kompliationen der Chemotherapie Thrombozytopenie - Verringerung der Plättchenzahl Therapiemaßnahmen:
eventuell Substitution mit Plättchenkonzentraten
H. Gisslinger, MM Patientenseminar, April 2010Behandlungsmodalitäten von Kompliationen der Chemotherapie Schleimhautläsionen (Mukositis)
Æ oft äußerst schmerzhafte Läsionen in Mund und
Therapiemaßnahmen:
schleimhautschützende Medikamente (z.B. Ulcogant,
H. Gisslinger, MM Patientenseminar, April 2010Mögliche Komplikationen einer Langzeittherapie mit Anthrazyklinhältiger Chemotherapie (Doxorubicin etc.) Wichtigste Langzeitkomplikation Verschlechterung der Pumpfunktion des Linksherzens ab einer kumulativen Dosis von 550mg/m2 Doxorubicin Vorbeugung Abklärung der Linksherzfunktion (Herzultraschall) o. a. kumulative Dosis nicht überschreiten eventuell Cardioxane 1000mg/m2/KO (20-fache Menge der verabreichten Doxorubicin-Gabe) H. Gisslinger, MM Patientenseminar, April 2010Mögliche Komplikationen der Therapie mit Velcade und deren Behandlungsmodalitäten Thrombozytopenie (kurz dauerende Nebenwirkung) Dosisreduktion oder kurze Therapiepause Neuropathie ab Grad 2, Dosisreduktion eventuell von 1,3mg/m2/KO auf 1.0mg/m2/KO ab Grad 3, Therapiepause Müdigkeit, Abgeschlagenheit je nach Schweregrad Dosisreduktion H. Gisslinger, MM Patientenseminar, April 2010Mögliche Komplikationen (< 2%) der Bisphosphonattherapie und deren Behandlungsmodalitäten Einschränkung der Nierenfunktion (Nephritis) langsamere Infusion ( z.B. über 30 min mit reichlich Flüssigkeit 500-1000ml NaCl) Dosisreduktion oder Therapiepause Knochennekrose am Unterkiefer Vermeidung von invasiven Zahnsanierungen während der Bisphosphonattherapie Fieber (unmittelbar nach der Infusion) keine Maßnahmen erforderlich (selbstlimitierend) H. Gisslinger, MM Patientenseminar, April 2010Vorsichtsmaßnahmen bei der Therapie mit Corticosteroiden Infektanfälligkeit engmaschige Kontrollen der Entzündungsparameter großzügige Indikationsstellung für Antibiotika Psychosen meist Absetzen der Corticosteroide erforderlich Psychopharmaka H. Gisslinger, MM Patientenseminar, April 2010Mögliche Komplikationen der Bestrahlung Frühtoxizität Entzündung der Speicheldrüsen mit Mundtrockenheit (Sialin®) Mukositis Müdigkeit Hautrötungen, Hyperpigmentation Spättoxizität Pneumonitis Katarakt (Linsentrübung) Leber- und Nierenfunktionsstörungen Schilddrüsenunterfunktion, Unterfunktion der Keimdrüsen H. Gisslinger, MM Patientenseminar, April 2010Komplikationen der Thalidomidtherapie und deren Behandlungsmodalitäten Neuropathie Dosisreduktion Neigung zur Obstipation Laxantien Thromboseneigung (vor allem bei Kombination mit Corticosteroiden oder Chemotherapie) Thromboseprophylaxe (Heparin) Müdigkeit H. Gisslinger, MM Patientenseminar, April 2010Mögliche Komplikationen der Therapie mit Revlimid und deren Behandlungsmodalitäten Thromboseneigung (vor allem bei Kombination mit Corticosteroiden oder Chemotherapie) Thromboseprophylaxe (Heparin oder Aspirin) Thrombozytopenie Dosisreduktion Müdigkeit H. Gisslinger, MM Patientenseminar, April 2010
¾ Klinische Symptome des multiplen Myeloms
¾ Wann soll mit der Behandlung begonnen werden?
¾ Art der Therapiemaßnahmen, klinische Studien
¾ Komplikationen der Therapiemaßnahmen
¾ Was ist zu tun? H. Gisslinger, MM Patientenseminar, April 2010Wichtig Kenntnis auch des Patienten der wichtigsten möglichen Nebenwirkungen und Komplikationen von bestimmten TherapiemaßnahmenRechtzeitig beim Arzt melden um Vorbeugungen gegen potentielle Komplikationen treffenH. Gisslinger, MM Patientenseminar, April 2010Wichtigste Vorsichtsmaßnahmen bei der Therapie des Multiplen Myeloms Infektanfälligkeit engmaschige Kontrollen der Entzündungsparameter großzügige Indikationsstellung für Antibiotika Neu aufgetretene Knochenschmerzen sofort beim Arzt Psychosen meist Absetzen der Corticosteroide erforderlich Psychopharmaka H. Gisslinger, MM Patientenseminar, April 2010Behandlung der chemotherapieinduzierten Übelkeit Antiemetica Metoclopramid (Paspertin) Ondansetron (Zofran) Granisetron (Kytril) Tropisetron (Navoban) Corticosteroide Dexamethason (Fortecortin) Psychopharmaka Tranquilizer (z.B. Diazepam) H. Gisslinger, MM Patientenseminar, April 2010Positive Grundeinstellung - Optimismus H. Gisslinger, MM Patientenseminar, April 2010Fragen ? (www.gisslinger.at) H. Gisslinger, MM Patientenseminar, April 2010
Causas da Baixa Visão e Cegueira nas Diferentes Faixas Etárias – 109 F.7 – DEGENERAÇÃO MACULAR RELACIONADA À Eduardo Buchele Rodrigues, Felipi Zambon, Michel Eid Farah e Descrever a Causa da Baixa Visão/Cegueira A degeneração macular relacionada à idade (DMRI) é uma doença ocularimportante que leva à perda da visão central, deixando apenas a visão peri-férica intacta.1,2